Kennen Sie das auch? Sie lüften, aber schon nach wenigen Minuten zeigt Ihr Hygrometer wieder 60% relative Luftfeuchtigkeit oder mehr an?!

Die Ursache ist häufig ein erhöhtes Feuchteniveau in Ihrer Wohnung, zurückzuführen auf dauerhaft zu geringe Luftwechsel, häufig in Kombination mit einem zu hohen Feuchteintrag in die Wohnung.

Feuchtigkeit wird in Ihren Möbeln, in Teppichböden, Tapeten usw. gespeichert. Die Feuchtigkeit kann jedoch nur wieder abgegeben werden, sofern trockene Raumluft zur Verfügung steht, die noch Aufnahmekapazitäten frei hat. Lüften Sie dauerhaft zu wenig und führen dauerhaft verstärkt Feuchtigkeit der Raumluft zu, kann ihr Inventar die Feuchtigkeit nicht abgeben, sondern reichert sich über die Zeit verstärkt mit Feuchtigkeit an.

Führen Sie nun einen Luftwechsel durch, kann Ihr Inventar wieder Feuchtigkeit abgeben, jedoch nur einen kleinen Teil der gespeicherten Feuchtigkeit. Es stellt sich schnell eine sogenannte Ausgleichsfeuchte ein. Aus diesem Grund steigt die relative Luftfeuchtigkeit nach einem Luftwechsel dann auch wieder sehr schnell auf kritische Werte an. Werte, bei denen Schimmelpilzwachstum möglich ist.

Drei Schritte sind erforderlich um das Problem dauerhaft in den Griff zu bekommen:

  1. Wohnung hygrometergesteuert trockenlüften (Schwamm-Prinzip).
  2. Zukünftig Feuchteeintrag in die Wohnung reduzieren.
  3. Zukünftig regelmäßig lüften und kontinuierlich und ausreichend heizen. Die Klimaparameter (Luftfeuchtigkeit und Temperatur) mit einem Hygrometer überwachen.


Besonders bei niedrigen Außentemperaturen ist das beschriebene Verfahren äußerst effektiv.

Wenn Sie durch diese Maßnahme keine nennenswerte Reduzierung erreichen, sollte eine Untersuchung durch uns erfolgen. Nicht bekannte Feuchtschäden können ebenfalls zu einer dauerhaft  erhöhten Luftfeuchtigkeit führen.


Zu Schritt 1 (Wohnung hygrometergesteuert trockenlüften / Schwamm-Prinzip):


Durch regelmäßige hygrometergesteuerte Lüftungsvorgänge ist das aktuell erhöhte Feuchteniveau in der Wohnung zu senken. Das über die Wochen oder gar Monate angewachsene stark erhöhte Feuchteniveau im Wohnbereich, wird so Stück für Stück nach außen abgelüftet.
Bei dieser Methode kann zu Beginn eine hohe Anzahl an Lüftungsvorgängen erforderlich sein. Meistens wird zu Beginn der Maßnahme schon nach wenigen Minuten erneut die 60% bei ca. 20°C erreicht. Der Abstand zwischen den erforderlichen Lüftungsvorgängen sollte sich jedoch stetig vergrößern.

 Empfohlene Vorgehensweise: 

  • vollständiger Luftwechsel, ca. 3-5 Minuten Querlüften (Die mit Feuchtigkeit gesättigte Raumluft wird abgelüftet und kalte trockene Luft wird der Wohnung zugeführt --> auswringen eines Schwamms)
  • Aufheizphase: während der Aufheizphase der kalten Außenluft auf 20°C, kann die zugeführte frische kalte Außenluft relativ viel Feuchtigkeit aufnehmen --> Schwamm saugt sich voll)
  • Abwarten bis ca. 60% r.F bei ca. 20-22°C Raumtemperatur erreicht wird (Schwamm ist gesättigt). Dann erneut vollständigen Luftwechsel durchführen, ca. 3-5 Minuten Querlüften (die mit Feuchtigkeit gesättigte Raumluft wird abgelüftet und kalte trockene Luft wird der Wohnung zugeführt --> schwamm auswringen).
  • Aufheizphase……
  • Abwarten…
  • usw.